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Henrik Petersen, Manuel Bartsch, Sarah-Maria Kubik, Dr. Gerta Gerdes (HanseWerk Natur) und Bürgermeister Holger Bajorat vor der neuen Heizzentrale des B-Plans Kräuterpark in Stolpe.
Henrik Petersen, Manuel Bartsch, Sarah-Maria Kubik, Dr. Gerta Gerdes (HanseWerk Natur) und Bürgermeister Holger Bajorat vor der neuen Heizzentrale des B-Plans Kräuterpark in Stolpe.

Pressemitteilung -

Sechs Mal weniger Energieeinsatz: Kaltes Nahwärmenetz in Stolpe nimmt Betrieb auf


Ca. 60 Tonnen CO2-Ersparnis pro Jahr: HanseWerk Natur errichtet mit der Gemeinde Stolpe und Landgesellschaft SH erstes Niedrigtemperaturnetz im Kreis Plön

Im Neubaugebiet „Kräuterpark“ in Stolpe hat HanseWerk Natur in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Stolpe und der Landgesellschaft Schleswig-Holstein die erste bidirektionale, kalte Nahwärmeversorgung im Kreis Plön errichtet. Dem Projekt wurde eine Förderung mit Landesmitteln aus dem Landesprogramm Wirtschaft gewährt. Pünktlich zur Heizsaison ist nun ein entscheidender Punkt erreicht: Die Geothermie-Sonden ziehen Wärme aus der Erde, die Rohrleitungen sind verlegt und in den ersten Häusern sind die Wärmepumpen installiert worden.

Im Rahmen einer kleinen Feier im Urzeithof wurde das Netz nun am 12. Oktober offiziell eingeweiht. Mit dabei Holger Bajorat, Bürgermeister der Gemeinde Stolpe: „Als Gemeinde sind wir ökologisch eingestellt. Mit dem Niedrigtemperaturnetz im Kräuterpark haben wir gemeinsam mit HanseWerk Natur und der Landgesellschaft SH eine innovative und zukunftsfähige Wärmeversorgung geschaffen – weg vom Gas und klimaneutral.“ Gerta Gerdes, Geschäftsführerin von HanseWerk Natur ergänzt: „Unser Netz benötigt bis zu sechs Mal weniger Energieeinsatz als klassische Nahwärmenetze und dank der Grünstromnutzung ist der CO2--Ausstoß gleich Null“. So können in der Siedlung bis zu 60 Tonnen CO2 pro Jahr gegenüber einer erdgasbetriebenen Wärmeversorgung eingespart werden.[1]Auch gegenüber der sonst üblichen Lösung, dezentraler Luft-Wärmepumpen in jedem Haus, sind dank Erdwärme und bidirektionalem Netz deutliche Effizienzvorteile erkennbar. So werden im gesamten Gebiet für die Wärmeerzeugung 10 bis 20 Prozent weniger Strom benötigt.

Insgesamt installiert HanseWerk Natur in der Siedlung 24 Wärmeanschlüsse für 34 Wohneinheiten, inklusive Puffer- und Warmwasserspeicher. Das Wärmenetz liegt in rund einem Meter Tiefe – dort speichert der Boden Wärme aus dem Sommer noch weit in die Heizperiode hinein. Auf dem Weg von der Erdsonde zum Haus erwärmt sich die Flüssigkeit also weiter. Das spart eine Menge Energie im Vergleich zu einer Erdsonde im eigenen Garten.

Sehr hohe Effizienz dank bidirektionalem Ansatz: Netzgewinne statt Netzverluste

Im Gegensatz zu klassischen Nahwärmenetzen, die mit Temperaturen zwischen
40 und 95 Grad arbeiten, herrschen im kalten Nahwärmenetz Vorlauftemperaturen von
5 bis 13 Grad. Die Folge: Es treten nahezu keine Netzverluste auf, im Sommer wird über den bidirektionalen Ansatz sogar zusätzliche Wärme gewonnen: Dann lassen sich Wohnräume über die Fußbodenheizung um wenige Grad herunterkühlen. Die so entzogene Wärme kommt wieder dem System zugute.

Synchronisiert werden die unterschiedlichen Bedarfe über eine zentrale Steuerungseinheit von HanseWerk Natur. Über diese kann der Wärmebetreiber auch Ineffizienzen, beispielsweise defekter Wärmepumpen und -sonden frühzeitig erkennen und entsprechend gegensteuern.

Geothermisches Sondenfeld und Wärmepumpen dienen als Wärmequelle

Als Wärmequelle dient ein geothermisches Sondenfeld mit 22 Erdwärmesonden, welches die Vorlauftemperatur des Niedrigtemperaturnetzes konstant zwischen 8 und 15 Grad hält. Innerhalb der Wohngebäude sorgen Wärmepumpen für das Anheben der Wärme auf ein nutzbares Temperaturniveau für Fußbodenheizung und Warmwasserversorgung.

Förderung derzeit noch Voraussetzung für Wirtschaftlichkeit

Beim kalten Nahwärmenetz in Stolpe profitieren Kunden von folgenden Vorteilen:

• Verbraucher tragen durch die Wahl eines CO2-armen Versorgungssystems zur Wärmewende in Schleswig-Holstein bei

• 24/7 Service/Notdienst im Störungsfall

• Effizienter Anlagenbetrieb dank Fernsteuerung

• Instandhaltungsrisiko trägt Wärmeanbieter

• keine Anschaffungskosten

• Im Sommer können Verbraucher vom Heiz- in den passiven Kühlbetrieb umstellen und Gebäude temperieren.

Dank der staatlichen Förderung sind die Gesamtkosten vergleichbar mit den Kosten für dezentrale private Eigenlösungen.[2]


[1] Annahme: Verbrauch Siedlung Kräuterpark: 219 MWh (34 Wohneinheiten), 25% Netzverluste und 95 % Kesselwirkungsgrad multipliziert mit dem spez. Emissionsfaktor von Erdgas (183 Gramm CO2-Ausstoß pro KWh Erdgas).

[2] Kalte Nahwärme: Ca. 2800 € / Jahr und Haushalt; Berechnung: 15 Jahre Nutzungsdauer; 6 MWh Wärmebedarf / Jahr und Haushalt, 106,90 € / MWh Arbeitspreis; 2.688 € / Jahr Grundpreis i. d. ersten 10 Jahren; 1.104 € / Jahr Grundpreis ab dem elften Jahr.
Eigene Lösung mit Sonde und Wärmepumpe: Ca. 2.960 € / Jahr und Haushalt; Berechnung: 15 Jahre Nutzungsdauer, 6 MWh Wärmebedarf / Jahr und Haushalt; Annahme: 35 c / kWh Strompreis; 250 € Wartung und Instandhaltung / Jahr; 33.000 Euro Anschaffungs- und Installationskosten für Sonde und Wärmepumpe; COP = 4,13, keine Förderung.

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HanseWerk Natur

Die HanseWerk Natur GmbH ist einer der größten regionalen Anbieter für Wärme und dezentrale Energielösungen in Norddeutschland und verfügt über jahrzehntelange Erfahrung. Die über 120 Nah- und Fernwärmenetze des Unternehmens erreichen eine Länge von rund 850 Kilometern. HanseWerk Natur versorgt mehrere zehntausend Privat- und Unternehmenskunden zuverlässig 365 Tage im Jahr mit Wärme. Maßgeschneiderte Energiekonzepte und hochmoderne Anlagentechnik bringen die Wärmewende voran – im Mehrfamilienhaus-Quartier, im Krankenhaus, in Industrie und Gewerbe. Für Ortsteile mit hoher Wärmebedarfsdichte versorgt die Grüne Wärmebox auf Wärmepumpenbasis Wärmenetze der Zukunft, während „Kalte Nahwärme“ in Neubaugebieten zum Einsatz kommt.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität stellt HanseWerk Natur eigene Gebäude, Fahrzeuge und Wärmeerzeugung auf neue Technologien um. Rund 40 % der Wärme wird bereits heute auf Basis von Abwärme oder Erneuerbaren Energien erzeugt. HanseWerk Natur ist einer der größten Betreiber umweltschonender Blockheizkraftwerke in Norddeutschland. Rund 250 Anlagen betreut das Unternehmen und beteiligt sich gleichzeitig an vielen Innovationsprojekten. Dazu zählen zum Beispiel Hocheffizienz-Blockheizkraftwerke mit einem Wirkungsgrad weit über 90 Prozent, ein virtuelles Kraftwerk zur Erzeugung von Regelenergie oder das erste Blockheizkraftwerk der 1-Megawatt-Klasse, das mit bis zu 100 Prozent Wasserstoff betrieben werden kann.

Die HanseWerk-Gruppe

Mehr als 3 Millionen Kunden in Norddeutschland beziehen Strom, Gas oder Wärme direkt oder indirekt über die von der HanseWerk-Gruppe und ihren Tochtergesellschaften betriebenen Energienetze. Darüber hinaus bietet das Unternehmen seinen Partnern und Kunden moderne und effiziente Energielösungen mit den Schwerpunkten Netzbetrieb, dezentrale Energieerzeugung oder E-Mobilitätslösungen.

Als Partner der Energiewende hat die HanseWerk-Gruppe in den letzten Jahren mehrere zehntausend Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energie an ihre Netze angeschlossen und betreibt parallel dazu etwa 850 Energieumwandlungsanlagen sowie einen Erdgasspeicher. Die HanseWerk-Gruppe ist ein großer Ausbildungsbetrieb im Norden und engagiert sich in vielen Forschungsprojekten zur Energiewende, wie zum Beispiel im Norddeutschen Reallabor. Bis 2030 wird die HanseWerk-Gruppe klimaneutral sein: Dazu werden ihre insgesamt 47 Standorte, die mehrere hundert Fahrzeuge umfassende Flotte, der Strom- und Gasnetzbetrieb sowie die Wärme- und Stromerzeugung bis 2030 klimaneutral gestellt.

Über die Beteiligung der elf schleswig-holsteinischen Kreise sowie mehr als 450 Kommunen sind die Unternehmen der HanseWerk-Gruppe regional sehr stark verwurzelt und unterstützen eine Vielzahl sozialer und kultureller Projekte, wie das Schleswig-Holstein Musik Festival, das Hamburger Straßenmagazin Hinz&Kunzt und den Schleswig-Holstein Netz Cup auf dem Nord-Ostsee-Kanal.

Kontakt

 Constanze Burkhardt

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Pressekontakt Pressesprecherin 0 41 06-6 29 37 08
Ove Struck

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Pressekontakt Leiter Kommunikation / Pressesprecher 0 41 06-6 29 36 78
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