Pressemitteilung -
Fertigstellung der kurzen LNG-Anbindungsleitung in Brunsbüttel kurz vor dem Abschluss
Energiewendeminister Goldschmidt: „Das war echtes Teamwork in Rekordzeit“
KIEL/BRUNSBÜTTEL: Nur noch wenige Tage. Dann wird die Anlegestelle für das schwimmende Flüssiggasterminal im Brunsbütteler Industriehafen mit dem schleswig-holsteinischen Gasnetz verbunden. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer von Gasunie Deutschland, Jens Schuhmann und Stefan Strobl (Vorstand von Schleswig-Holstein Netz) war Energiewendeminister Tobias Goldschmidt auf den letzten Metern der Bauarbeiten dabei. Gemeinsam informierten sich die drei über die sogenannten Einbindungsarbeiten. Dabei wird die rund drei Kilometer lange Gasleitung in das regionale Gasverteilnetz der Schleswig-Holstein Netz integriert. Die Fertigstellung ist der letzte große Meilenstein, bevor zum Jahreswechsel 2022/2023 ein Flüssiggasschiff im Elbehafen festmachen wird. Danach können rund 3,5 Mrd. m³ Flüssiggas pro Jahr in das schleswig-holsteinische Verteilnetz eingespeist werden.
Entsprechend erfreut zeigte sich Goldschmidt beim gemeinsamen Pressetermin auf der Baustelle: „Nur noch gut eine Woche, dann ist diese Leitung betriebsbereit. Es fühlt sich an, als war ich erst gestern hier und habe mit den Kolleginnen und Kollegen den Baubeginn eingeläutet. In nur 2,5 Monaten ist es uns gemeinsam gelungen, dieses Leitungsprojekt zu realisieren. In einem beispiellosen Schulterschluss haben Betreiber, Genehmigungsbehörden und Land die Leitung im Rekordtempo realisiert. Nie dagewesene Krisen erfordern nie dagewesene Antworten. Das war echtes Teamwork in Rekordzeit“, sagte Goldschmidt.
Jens Schuhmann ergänzte: „Der Bau der Anbindungsleitung in Brunsbüttel ist ein voller Erfolg, weil alle Beteiligten gut zusammengearbeitet haben. Unser erstes Ziel haben wir gemeinsam erreicht: die Versorgung mit Energie für Schleswig-Holstein und Norddeutschland in dieser herausfordernden Zeit sicher zu stellen. Jetzt geht es darum, mit unserer zweiten Leitung dieses Ergebnis nachhaltig zu sichern – und zwar über das fossile Zeitalter hinaus. Die Wasserstoff-Infrastruktur beginnt in Schleswig-Holstein“.
„Mit rund 3 Millionen Euro Investitionen machen wir das Gasnetz fit für die Aufnahme von LNG. Dazu haben wir hier in extrem kurzer Zeit in Brunsbüttel einen neuen Schieberplatz errichtet und direkt an die neue Pipeline von Gasunie angeschlossen“, erläutert Stefan Strobl, Vorstand von Schleswig-Holstein Netz und ergänzt: „Um die Versorgung des Nordens auch in diesem schwierigen Winter mit Erdgas sicherzustellen, haben hier alle Beteiligten an einem Strang gezogen.“
Innerhalb weniger Monate rüstete Schleswig-Holstein Netz die Gasleitung nach Brunsbüttel um, damit die neue Gasunie-Leitung eingebunden werden kann. So gelangt das LNG, das am geplanten schwimmenden Terminal für Flüssiggas in Brunsbüttel angelandet wird, über Schleswig-Holstein ins europäischen Gasverbundnetz. Die letzten Vorbereitungen für die Anschlussverbindung sind nun abgeschlossen. Mit Hilfe der sogenannten Stopple-Technik wurde die Verbindung zwischen dem neuen von SH Netz gebauten Verbundstück und der bisherigen Leitung hergestellt. Durch die Technik wird „Arbeiten unter Druck“ ermöglicht, das heißt die Leitung kann angebohrt werden, ohne die Versorgung der Industrieregion Brunsbüttel über diese Leitung zu unterbrechen. Darüber hinaus waren Anpassung zweier Gasübernahmestationen in der Mitte Schleswig-Holsteins erforderlich, um die Flussrichtung des Gases wechseln zu können und die Gasodorierung wurde auf ein dezentrales System umgestellt. Mit Abschluss der Arbeiten Mitte Dezember wird die Landseitige Infrastruktur zur Aufnahme und Verteilung des LNG ins Erdgasnetz abgeschlossen sein.
Im Rahmen seines Besuchs verschaffte sich Minister Goldschmidt auch einen Eindruck von den vorbereitenden Arbeiten für die Verlegung der Leitung von Brunsbüttel nach Hetlingen. Hier sind bereits rund 1.300 von insgesamt 3.000 Rohren eingetroffen, die zentral gelagert werden. Aufgrund des verwendeten Spezialstahls sind diese Rohre für den zukünftigen Transport von Wasserstoff geeignet. „Wir bauen hier Infrastruktur im absoluten Rekordtempo. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass jetzt der Zeitpunkt ist, um wichtige Weichenstellungen für die Zukunft zu stellen. Mit dem Bau der langen Anbindungsleitung tun wir genau das. Wir legen einen wichtigen Grundstein, dass hier in Brunsbüttel perspektivisch grünes Ammoniak angeliefert und eingespeist werden kann“, so Goldschmidt.
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Die Schleswig-Holstein Netz AG
Die Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) betreibt für rund 2,8 Millionen direkt oder indirekt angeschlossene Kunden Strom- und Gasleitungen in mehr als 900 Kommunen in Schleswig-Holstein. Über 450 schleswig-holsteinische Kommunen halten Anteile an SH Netz. Sie haben umfangreiche Mitspracherechte und erhalten eine Garantiedividende. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 26 Standorten in Schleswig-Holstein.
SH Netz hat als Partner der Energiewende bereits zehntausende Windräder und Solaranlagen an das Stromnetz angeschlossen. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen Energielösungen wie Smart-City-Anwendungen und unterstützt den Ausbau der Elektromobilität. SH Netz engagiert sich in Innovationsprojekten für mehr Klimaschutz. Dazu gehören beispielsweise Einspeiseanlagen, mit denen Biogas oder aus Windstrom produzierter Wasserstoff ins Erdgasnetz aufgenommen werden kann, oder staatlich geförderte Forschungsprojekte.
Bis 2030 wird SH Netz klimaneutral sein: Dazu wird sie sämtliche Standorte, ihre mehrere hundert Fahrzeuge umfassende Flotte sowie den Strom- und Gasnetzbetrieb in mehreren Stufen bis 2030 klimaneutral stellen. Außerdem unterstützt das Unternehmen seit vielen Jahren den regionalen Spitzen- und Breitensport in Schleswig-Holstein, zum Beispiel den SH Netz Cup in Rendsburg, das härteste Ruderrennen der Welt.
Die HanseWerk-Gruppe
Mehr als 3 Millionen Kunden in Norddeutschland beziehen Strom, Gas oder Wärme direkt oder indirekt über die von der HanseWerk-Gruppe und ihren Tochtergesellschaften betriebenen Energienetze. Darüber hinaus bietet das Unternehmen seinen Partnern und Kunden moderne und effiziente Energielösungen mit den Schwerpunkten Netzbetrieb, dezentrale Energieerzeugung oder E-Mobilitätslösungen.
Als Partner der Energiewende hat die HanseWerk-Gruppe in den letzten Jahren mehrere zehntausend Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energie an ihre Netze angeschlossen und betreibt parallel dazu etwa 850 Energieumwandlungsanlagen sowie einen Erdgasspeicher. Die HanseWerk-Gruppe ist ein großer Ausbildungsbetrieb im Norden und engagiert sich in vielen Forschungsprojekten zur Energiewende, wie zum Beispiel im Norddeutschen Reallabor. Bis 2030 wird die HanseWerk-Gruppe klimaneutral sein: Dazu werden ihre insgesamt 47 Standorte, die mehrere hundert Fahrzeuge umfassende Flotte, der Strom- und Gasnetzbetrieb sowie die Wärme- und Stromerzeugung bis 2030 klimaneutral gestellt.
Über die Beteiligung der elf schleswig-holsteinischen Kreise sowie mehr als 450 Kommunen sind die Unternehmen der HanseWerk-Gruppe regional sehr stark verwurzelt und unterstützen eine Vielzahl sozialer und kultureller Projekte, wie das Schleswig-Holstein Musik Festival, das Hamburger Straßenmagazin Hinz&Kunzt und den Schleswig-Holstein Netz Cup auf dem Nord-Ostsee-Kanal.