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Ministerpräsident Daniel Günther auf der Landeskonferenz "Wärmewende vor Ort"
Ministerpräsident Daniel Günther auf der Landeskonferenz "Wärmewende vor Ort"

Pressemitteilung -

Wie werden wir zukünftig heizen? Landeskonferenz mit Ministerpräsident Günther zeigte Lösungen auf

400 Kommunalpolitikerinnen und -politiker kamen zur Wärmekonferenz von Schleswig-Holsteinischem Gemeindetag, Landkreistag und HanseWerk-Gruppe

Rendsburg. Wie sollen Kommunen die Wärmewende umsetzen? Sind Wärmepumpen oder Wärmenetze die bessere Wahl? Was wird dann aus den Erdgasnetzen? Welche Bedeutung wird Wasserstoff beim Heizen bekommen? Und wie können Kommunen die Grünstrom- und Wärmeerzeugung kombinieren und davon profitieren?

Auf diese und viele weiteren Fragen gab die Landeskonferenz „Wärmewende vor Ort“ in Rendsburg Antworten. Auf Einladung des Schleswig-Holsteinischen Gemeindetags, des Schleswig-Holsteinischen Landkreistags und der HanseWerk-Gruppe, waren rund 400 Politikerinnen und Politiker sowie Mandatsträger in Rendsburg am Standort der HanseWerk-Tochter SH Netz zusammengekommen. Ihr Ziel: Sich über die Energielandschaft der Kommunen in den Jahren 2030 und 2040 zu informieren und Zukunftsperspektiven zu diskutieren.

Ministerpräsident Daniel Günther sagte einleitend auf der Landeskonferenz: „Die Wärmewende spielt beim Klimaschutz eine entscheidende Rolle. Etwa ein Drittel des jährlichen CO2-Ausstoßes in Deutschland wird im Gebäudesektor emittiert, ein Großteil davon entfällt auf die Wärmeversorgung. Für unsere Ziele beim Klimaschutz ist der Umstieg von fossilen auf Erneuerbare Energien beim Heizen entscheidend. Der Schlüssel liegt in den Kommunen. Sie kennen die lokalen Gegebenheiten und wissen, welche Lösungen es vor Ort braucht. Deswegen unterstützt die Landesregierung sie unter anderem mit einem zwei Milliarden Euro-Bürgschaftsprogramm für den Aus- und Umbau von Wärmenetzen dabei, die Wärmewende im Sinne der Menschen umzusetzen.“

Aus Sicht der Kommunen ergänzte Jörg Bülow, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Schleswig-Holsteinischen Gemeindetags (SHGT): „Die Wärmewende ist eine der wichtigsten kommunalpolitischen Steuerungsaufgaben der nächsten Jahre. Die Kommunen brauchen dafür gute Rahmenbedingungen durch die Politik. Finanzierung und Rechtsrahmen für die Wärmeplanung, Förderung von Wärmenetzen etc.: Vieles ist noch unklar. Auch daher ist der interkommunale Austausch wichtig.“

Für die schleswig-holsteinischen Kreise sagte Dr. Sönke Schulz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des schleswig-holsteinischen Landkreistages: (SHLKT): „Für das Gelingen der Wärmewende wird es nicht die eine Lösung geben, die überall passt. Es bedarf vieler verschiedener Lösungen für städtische wie auch ländliche Räume. Daher wird das Zusammenwirken aller Beteiligten, insbesondere aller kommunalen Ebenen, für den Erfolg maßgeblich sein. Die Kreise sind bereit, da wo es gewünscht ist und in Absprache mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden, zu unterstützen und zu koordinieren. Ich bin zuversichtlich, dass so im Rahmen der Selbstverwaltung für jede Region in Schleswig-Holstein eine passende Lösung gefunden werden kann.“

Energiewende-Staatssekretär Joschka Knuth: „Schleswig-Holstein wird 2040 das erste klimaneutrale Industrieland werden. Mit der Novellierung des Energiewende- und Klimaschutzgesetzes stellen wir die Weichen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Die kommunale Wärmeplanung wird für alle Gemeinden verpflichtend sein, sodass alle Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner spätestens 2028 wissen, welche Art der klimaneutralen Wärmeversorgung in ihrer Gemeinde die Sinnvollste sein wird. Da es sich hierbei um einen komplexen Prozess handelt, werden wir zusammen mit den kommunalen Landesverbänden und der Energieagentur der IBSH schnellstmöglich ein Wärmekompetenzzentrum als zentrale Beratungsstelle einrichten.“

Matthias Boxberger, Vorstandsvorsitzender von HanseWerk: „Die Wärmewende ist eine große Aufgabe für die Kommunen – denn es geht darum, lebensnotwendige Wärme klimaneutral, zuverlässig und zu bezahlbaren Preisen bereit zu stellen. Wir haben dafür genug grüne Energie und genug gute Ideen hier im Norden – wir müssen beides jetzt sinnvoll zusammenführen.“

Die Zukunft des Heizens – die Kernbotschaften der Fachreferenten:

In einer Vielzahl verschiedener Vorträge beleuchteten die Fachreferenten das Thema Zukunft des Heizens von allen Seiten: Die Gasnetze werden so lange betrieben, wie die Kunden sie benötigen. Allerdings müssten die Kunden damit rechnen, dass das Heizen mit Erdgas - gemäß den politischen Vorgaben - nach und nach immer teurer werde. Wasserstoff sei als Alternative für Erdgas eine Option für die Industrie, für Gaskraftwerke und für den Schwerlastverkehr, jedoch nicht für das Heizen. Biogas werde zukünftig in Kraftwerken zur Stabilisierung des Stromnetzes benötigt und kaum zum Heizen eingesetzt. Besonders spannend war die Frage, wo sich Wärmenetze im Vergleich zu einer Wärmepumpe lohnen. Laut den Experten sind Wärmenetze in Ballungsgebieten und dort, wo Abwärmequellen vor Ort genutzt werden können, wirtschaftlich effizienter als individuelle Wärmepumpen, die in einer aufgelockerten Bebauung sinnvoll sind.

Um kommunale Entscheiderinnen und Entscheider bei Herausforderungen der Wärmeplanung zu unterstützen, soll es zukünftig ein zusätzliches Beratungsangebot geben: das Kompetenzzentrum Wärme. Das Energiewendeministerium plant diese Beratungsstelle gemeinsam mit der Energie- und Klimaschutzinitiative der Investitionsbank Schleswig-Holstein und den kommunalen Landesverbänden, um Gemeinden bei der Ausarbeitung eines Wärmeplans zu unterstützen.

Für die HanseWerk-Gruppe als Mitveranstalter der Landeskonferenz „Wärmewende vor Ort“ war der Tag zugleich Auftakt einer eigenen Wärme-Initiative. So unterstützt der Energiedienstleister die Kommunen bei der Wärme- und Energiewende. Das Tochterunternehmen HanseWerk Natur bietet Beratungstermine für Städte und Gemeinden an, um deren Wärme-Potenzial zu identifizieren. Für die kommunale Wärmeplanung hat HanseWerk Natur außerdem mit der Wärmebox eine standardisierte Lösung für Wärmenetze geschaffen, die klimaneutrale Wärme auf Basis der Großwärmepumpentechnologie bereitstellt. Das Unternehmen stellt außerdem schrittweise seine rund 130 Wärmenetze im Norden auf fossilfreie Lösungen um und plant den Neu- und Ausbau von Wärmenetzen.

Neben der Möglichkeit zum Austausch mit Partnern und Fachleuten, gaben die Netzbetreiber Schleswig-Holstein Netz und HanseGas sowie Partnerunternehmen wie HAzwei, hypion, EKSH Gesellschaft für Energie und Klimaschutz in Schleswig-Holstein sowie die Investitionsbank Schleswig-Holstein und der Gebäudeenergieberater-Verband GIH Einblicke in ihre Arbeit und zeigten Lösungsansätze aus verschiedenen Perspektiven auf.

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Die HanseWerk-Gruppe

Mehr als 3 Millionen Kunden in Norddeutschland beziehen Strom, Gas oder Wärme direkt oder indirekt über die von der HanseWerk-Gruppe und ihren Tochtergesellschaften betriebenen Energienetze. Darüber hinaus bietet das Unternehmen seinen Partnern und Kunden moderne und effiziente Energielösungen mit den Schwerpunkten Netzbetrieb, dezentrale Energieerzeugung oder E-Mobilitätslösungen.

Als Partner der Energiewende hat die HanseWerk-Gruppe in den letzten Jahren mehrere zehntausend Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energie an ihre Netze angeschlossen und betreibt parallel dazu etwa 850 Energieumwandlungsanlagen sowie einen Erdgasspeicher. Die HanseWerk-Gruppe ist ein großer Ausbildungsbetrieb im Norden und engagiert sich in vielen Forschungsprojekten zur Energiewende, wie zum Beispiel im Norddeutschen Reallabor. Bis 2030 wird die HanseWerk-Gruppe klimaneutral sein: Dazu werden ihre insgesamt 47 Standorte, die mehrere hundert Fahrzeuge umfassende Flotte, der Strom- und Gasnetzbetrieb sowie die Wärme- und Stromerzeugung bis 2030 klimaneutral gestellt.

Über die Beteiligung der elf schleswig-holsteinischen Kreise sowie mehr als 450 Kommunen sind die Unternehmen der HanseWerk-Gruppe regional sehr stark verwurzelt und unterstützen eine Vielzahl sozialer und kultureller Projekte, wie das Schleswig-Holstein Musik Festival, das Hamburger Straßenmagazin Hinz&Kunzt und den Schleswig-Holstein Netz Cup auf dem Nord-Ostsee-Kanal.



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 Constanze Burkhardt

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