Pressemitteilung -
Künstliche Intelligenz im Praxistest: Befliegung der Stromleitungen mit innovativer Kameratechnik
Digitalisierung für die Versorgungssicherheit: SH Netz und Siemens modernisieren Leitungskontrolle. Hubschrauberflüge starten am 15. November 2021.
Ab kommenden Montag ist ein Helikopter im Tiefflug in ganz Schleswig-Holstein in Einsatz: Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) überprüft seine 110-Kilovolt-Freileitungen aus der Luft. Mit an Bord hat der Hubschrauber eine moderne Kameratechnik. Projektleiter Steffen Kupke von Schleswig-Holstein Netz erläutert: „Perspektivisch möchten wir die Vorteile der Digitalisierung nutzen uns unsere Freileitungen statt mit dem Helikopter umweltfreundlich per Drohne überprüfen. Hierfür testen wir schon jetzt die dazugehörige Kameratechnik.“
Die Kamera hängt unter dem Hubschrauber und dokumentiert den Zustand der Stromleitungen. Eine Künstliche Intelligenz (KI) wertet die Daten im Anschluss aus und erkennt Unregelmäßigkeiten an den Leiterseilen und Masten, zum Beispiel Vogelnester, Beschädigungen durch Blitzeinschläge oder andere Witterungseinflüsse. Für eine hohe Versorgungssicherheit behebt Schleswig-Holstein Netz die Unregelmäßigkeiten, bevor es zu einer Störung kommt.
Der Helikopter mit der neuen Kameratechnik ist vom 15. November bis 10. Dezember 2021 im gesamten Netzgebiet in Schleswig-Holstein unterwegs. Er startet erstmals am Montag vom Flugplatz in Rendsburg-Schachtholm. Steffen Kupke: „Wir freuen uns, die innovative Technik zum dritten Mal in Schleswig-Holstein einsetzen zu dürfen. Unsere Instandhaltungsmaßnahmen werden dadurch effektiver, bedarfsgerechter und effizienter.“
Hinweis an die Redaktion: Bei Nebel, Sturm oder Gewitter kann die Kontrolle kurzfristig verschoben werden.
Hintergrund
Jedes Jahr fliegen die Freileitungsexperten von SH Netz mehrere Hundert Kilometer ihrer Hochspannungsleitungen in Schleswig-Holstein mit dem Hubschrauber ab. Das Ziel: Versorgungssicherheit gewährleisten. Dass dabei ein Hubschrauber zum Einsatz kommt, hat gleich mehrere Gründe: Die Techniker können von oben auf die Masten und Leitungen sehen und in kürzester Zeit weite Strecken sichten. Flurschäden in der Natur durch Kranaufbauten werden vermieden. Neben dem Piloten sind zwei Leitungsexperten von SH Netz bei jedem Kontrollflug mit dabei. Ihr geschultes Auge erfasst innerhalb kürzester Zeit, ob Unregelmäßigkeiten vorliegen – beispielsweise, ob sich Vogelnester in den Masten befinden oder ein Leitungsstück beispielsweise durch Blitzeinschläge beschädigt wurde.
Genau diese Aufgaben sollen in Zukunft modernste Kameratechnik gepaart mit künstlicher Intelligenz übernehmen. Die Herausforderung liegt dabei besonders im Anlernen der KI: Was ist eine Abweichung von der Norm, was gegebenenfalls nur eine andere Bauart? Mehrere hundert Variablen müssen demnach in das Erkennungssystem eingespeist und als Sollzustand definiert werden. Dies ist ein Prozess, in dem die KI durch manuelle Qualitätschecks kontinuierlich verbessert wird.
Gesetzesrahmen für Arbeitsflüge per Drohne noch unzureichend
Perspektivisch möchte SH Netz die neue Technik an Großdrohnen hängen, die automatisiert und GPS-gesteuert die Leitungen abfliegen. Bis der Gesetzesrahmen dies zulässt, kommt weiter der Hubschrauber zum Einsatz.
Alles genau im Blick: Eine Hightech-Kamera macht Aufnahmen des Leitungsnetzes.Perspektivisch sollen dann unbemannte Großdrohnen die Leitungen abfliegen.
Eine künstliche Intelligenz wertet das Bildmaterial dann computergestützt aus.
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Die HanseWerk-Gruppe
Rund 3,1 Millionen Kunden in Norddeutschland beziehen Strom, Gas oder Wärme direkt oder indirekt über die von der HanseWerk-Gruppe und ihren Tochtergesellschaften betriebenen Energienetze. Darüber hinaus bietet das Unternehmen seinen Partnern und Kunden moderne und effiziente Energielösungen mit den Schwerpunkten Netzbetrieb und dezentrale Energieerzeugung.
Als Partner der Energiewende hat die HanseWerk-Gruppe in den letzten Jahren mehrere zehntausend Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energie an ihre Netze angeschlossen und betreibt parallel dazu etwa 870 Energieumwandlungsanlagen sowie einen Erdgasspeicher. Die HanseWerk-Gruppe ist ein großer Ausbildungsbetrieb im Norden und engagiert sich in vielen Forschungsprojekten zur Energiewende, wie zum Beispiel im Norddeutschen Reallabor. Bis 2030 wird die HanseWerk-Gruppe klimaneutral sein: Dazu werden ihre insgesamt 44 Standorte, über 650 Fahrzeuge, der Strom- und Gasnetzbetrieb sowie die Wärme- und Stromerzeugung bis 2030 entsprechend umgestellt.
Über die Beteiligung der elf schleswig-holsteinischen Kreise sowie von über 400 Kommunen sind die Unternehmen der HanseWerk-Gruppe regional sehr stark verwurzelt und unterstützen eine Vielzahl sozialer und kultureller Projekte, wie das Schleswig-Holstein Musik Festival, das Hamburger Straßenmagazin Hinz&Kunzt und den Schleswig-Holstein Netz Cup auf dem Nord-Ostsee-Kanal.
Die Schleswig-Holstein Netz AG
Die Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) betreibt für rund 2,8 Millionen direkt oder indirekt angeschlossene Kunden Strom- und Gasleitungen in mehr als 900 Kommunen in Schleswig-Holstein. Über 400 schleswig-holsteinische Kommunen halten Anteile an SH Netz. Sie haben umfangreiche Mitspracherechte und erhalten eine Garantiedividende. Das Unternehmen beschäftigt ca. 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vielen Standorten in Schleswig-Holstein.
SH Netz hat als Partner der Energiewende bereits zehntausende Windräder und Solaranlagen an das Stromnetz angeschlossen. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen Energielösungen wie Smart-City-Anwendungen und unterstützt den Ausbau der Elektromobilität. SH Netz engagiert sich in Innovationsprojekten für mehr Klimaschutz. Dazu gehören beispielsweise Einspeiseanlagen, mit denen Biogas oder aus Windstrom produzierter Wasserstoff ins Erdgasnetz aufgenommen werden kann, oder staatlich geförderte Forschungsprojekte.
Bis 2030 wird SH Netz klimaneutral sein: Dazu wird sie ihre 25 Standorte, über 600 Fahrzeuge sowie den Strom- und Gasnetzbetrieb in mehreren Stufen bis 2030 auf Klimaneutralität umstellen. Außerdem unterstützt das Unternehmen seit vielen Jahren den regionalen Spitzen- und Breitensport in Schleswig-Holstein, zum Beispiel das härteste Ruderrennen der Welt auf dem Nord-Ostsee-Kanal.