Pressemitteilung -
In Nordfriesland sind die Molche los – SH Netz überprüft Gastransportleitung nach Föhr
Arbeiten vom 9. bis 11. November 2021: Erdgasfackel auf dem Gelände der Gasdruckregelanlage im Remsweg in Wrixum.
Was sucht ein Molch in der Gasleitung? Reinigen, vermessen, analysieren. Diese Aufgaben zumindest haben die High-Tech-Geräte der Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz). Im Auftrag des Netzdienstleisters überprüfen sie in Nordfriesland vom 9. bis 11. November 2021 die rund 20 Kilometer lange Gastransportleitung zwischen Hesbüllfeld auf dem Festland und Wrixum auf der Insel Föhr. Jeder Molch hat dabei eine andere Aufgabe: auf den Putzmolch folgen intelligente Molche mit sensibler Sensorik.
„Mit Hilfe der Molche können wir auf den Zentimeter genau die exakte Lage und den technischen Zustand der Erdgas-Pipeline ermitteln“, erklärt Dirk Rohwer, Projektleiter bei SH Netz. Die Arbeiten finden bei laufendem Betrieb statt. „Nicht wundern“ sollten sich die Bürger daher über die weithin sichtbare Flamme auf dem Gelände der Gasdruckregelanlage im Remsweg in Wrixum. „Das ist beim Molchen ganz normal“, sagt Dirk Rohwer. Um die Fließbedingungen in den Leitungen richtig darzustellen, muss die Gasmenge kurzzeitig erhöht werden. Das überschüssige Gas wird abgefackelt. Die Flamme kann eine Höhe von zwei bis drei Metern erreichen. „Die zuständigen Behörden haben wir im Vorfeld darüber informiert, ebenso wie die Anwohner“, so der Projektleiter.
Im ersten Arbeitsgang wird ein Reinigungsmolch durch den in der Leitung herrschenden Gasfluss durch die Pipeline bewegt, um Verschmutzungen in der Leitung zu beseitigen. Dafür ist das Gerät unter anderem mit mehreren leistungsstarken Magneten ausgestattet, die kleinste Teile Metallspäne anziehen und mitnehmen können. Im zweiten Schritt folgt der Geometriemolch, mit dessen Hilfe der Innendurchmesser der Pipeline kontrolliert und mögliche Dellen ermittelt werden. Zum Schluss wird ein so genannter intelligenter Molch eingesetzt. Hierbei handelt es sich um ein High-Tech-Gerät, das mit starken Magneten, Kreiselkompass und diversen Laufrädern ausgestattet ist. „Der intelligente Molch ermittelt nicht nur die genaue Lage der Pipeline, er kann auch mögliche Beschädigungen feststellen“, so Dirk Rohwer. „Mit Hilfe der Magnete ist es möglich, Veränderungen der Wandstärke festzustellen, die uns wiederum Hinweise auf Korrosion liefern.“
Damit ein Molch bei laufendem Betrieb in die Gasleitung gelangen kann, hat SH Netz in seinem Netzgebiet so genannte „Molchschleusen“ auf Schieberplätzen errichtet. „Das sind aus dem Boden ragende Stutzen, in die das Gerät eingeführt wird. Danach wird der Molch vom Gasstrom mit circa zwei Metern pro Sekunde in der Pipeline weiterbewegt. In einer weiteren Molchschleuse, in die er über verschiedene Netzschaltungen gelenkt wird, endet die Fahrt – in diesem Fall in Wrixum auf Föhr“, erzählt Projektleiter Dirk Rohwer. Da die Erdgas-Pipeline das Festland mit der Insel verbindet und Ebbe und Flut berücksichtigt werden müssen, geht SH Netz mit doppelter Personalstärke an die Arbeit. Ein Team schickt den Molch am Schieberplatz in Hesbüllfeld auf die Reise, ein zweites Team nimmt den Molch nach gut dreieinhalb Stunden in Wrixum in Empfang.
Molche setzt SH Netz seit 2010 für diese Arbeiten ein. Für die anstehende Überprüfung nutzt der Netzbetreiber bewusst die beginnende Heizperiode, da der Gasfluss in der kälteren Jahreszeit höher ist. Die letzten „Kontrollfahrten“ in Nordfriesland liegen vier Jahre zurück. „Das war 2017 in der Erdgas-Pipeline zwischen Witzwort und Tönning sowie in der Leitung von Tönning nach St. Peter-Ording“, erzählt Dirk Rohwer.
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Als Partner der Energiewende hat die HanseWerk-Gruppe in den letzten Jahren mehrere zehntausend Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energie an ihre Netze angeschlossen und betreibt parallel dazu etwa 870 Energieumwandlungsanlagen sowie einen Erdgasspeicher. Die HanseWerk-Gruppe ist ein großer Ausbildungsbetrieb im Norden und engagiert sich in vielen Forschungsprojekten zur Energiewende, wie zum Beispiel im Norddeutschen Reallabor. Bis 2030 wird die HanseWerk-Gruppe klimaneutral sein: Dazu werden ihre insgesamt 44 Standorte, über 650 Fahrzeuge, der Strom- und Gasnetzbetrieb sowie die Wärme- und Stromerzeugung bis 2030 entsprechend umgestellt.
Über die Beteiligung der elf schleswig-holsteinischen Kreise sowie von über 400 Kommunen sind die Unternehmen der HanseWerk-Gruppe regional sehr stark verwurzelt und unterstützen eine Vielzahl sozialer und kultureller Projekte, wie das Schleswig-Holstein Musik Festival, das Hamburger Straßenmagazin Hinz&Kunzt und den Schleswig-Holstein Netz Cup auf dem Nord-Ostsee-Kanal.
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Bis 2030 wird SH Netz klimaneutral sein: Dazu wird sie ihre 25 Standorte, über 600 Fahrzeuge sowie den Strom- und Gasnetzbetrieb in mehreren Stufen bis 2030 auf Klimaneutralität umstellen. Außerdem unterstützt das Unternehmen seit vielen Jahren den regionalen Spitzen- und Breitensport in Schleswig-Holstein, zum Beispiel das härteste Ruderrennen der Welt auf dem Nord-Ostsee-Kanal.